Die PRR Bingen-Mainz ist als Pilotprojekt die erste von landesweit insgesamt sieben Pendlerradrouten, für die nun ein erster großer Teilabschnitt freigegeben wurde. Mit den rheinland-pfälzischen Pendlerradrouten will das Verkehrsministerium das Radfahren für Pendler attraktiver machen.
„Der heutige Termin ist ein ganz besonderes Highlight für den Radverkehr in Rheinland-Pfalz! Wir geben den ersten großen und durchgängig befahrbaren Abschnitt der ersten Pendlerradroute in Rheinland-Pfalz für den Radverkehr frei“, sagte Verkehrsministerin Daniela Schmitt bei der Radverkehrsfreigabe der 18 Kilometer langen Strecke in Bingen. „Mit gut ausgebauten Radwegen und gerade mit den Pendlerradrouten ermöglichen wir Bürgerinnen und Bürgern eine vielfältige Mobilität, investieren in den Klimaschutz im Verkehrssektor und machen Rheinland-Pfalz auch touristisch attraktiver“, so Schmitt weiter.
Das Land hat rund 1.072.000 Euro in den Ausbau des derzeitigen Abschnitts der PRR Bingen-Mainz investiert, inklusive der hundertprozentigen Kostenübernahme für die Machbarkeitsstudie der Pilotstrecke. Die Gesamtkosten des Abschnitts liegen aktuell bei rund 1,93 Millionen Euro.
Kommunale Bauabschnitte aller PRR konnten und können mit bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert werden. „Das ist eine sehr großzügige Förderung, für die wir uns als Verkehrsministerium ganz bewusst entschieden haben. Denn wir wollen den Radverkehr im Land voranbringen und unsere Kommunen beim Ausbau kräftig unterstützen.“, betonte Schmitt.
Die Pendlerradroute von Bingen nach Mainz hat eine Gesamtlänge von insgesamt rund 30 Kilometern und wird vom Land Rheinland-Pfalz zusammen mit den Städten Bingen, Ingelheim (inklusive Heidesheim), Budenheim und Mainz realisiert. Nun wurden mit der 18 Kilometer langen Strecke zwischen Bingen und Heidesheim zwei Drittel der PRR Bingen-Mainz fertiggestellt und freigegeben.
Die PRR Bingen-Mainz ist das Pilotprojekt der insgesamt sieben Pendlerradrouten, die im Land entstehen. Auch in allen anderen Korridoren konnten die Planungen begonnen und vereinzelt Maßnahmen umgesetzt werden.
Der Bau der PRR Bingen-Mainz umfasst insgesamt 55 Einzelmaßnahmen sowohl baulicher als auch verkehrstechnischer Art. Für die nun freigegebene Strecke wurden rund 26 Einzelmaßnahmen umgesetzt – das reicht von Radwegverbreiterung, über Fahrbahnmarkierungen oder Beschilderungen bis hin zu einzelnen neu gebauten Abschnitten. Baulich begonnen wurde im Jahr 2020. Grüne Fahrbahnmarkierungen und Rad-Piktogramme sowie Infotafeln weisen die Strecke als Pendlerradroute aus.
Die weiteren Planungen der PRR Bingen-Mainz konzentrieren sich nun auf den Folgeabschnitt bis Mainz (rund 12 Kilometer). Der Zeitpunkt der Fertigstellung ist dabei abhängig von den weiteren Planungen aller beteiligten Akteure, insbesondere der Kommunen, auf deren Gebiet ein Großteil der Radwegestrecken verläuft.
Der fachlich koordinierende LBM hofft, dass durch ein nachhaltiges Mitwirken aller Akteure in den beiden nächsten Jahren die Weichen insbesondere im Abschnitt Budenheim für eine erfolgreiche Umsetzung des nächsten Folgeabschnittes in Richtung Mainz gestellt werden können.
Weitergehende Infos:
Die Entwicklung von PRR ist ein wichtiges Projekt des Verkehrsministeriums Rheinland-Pfalz zur Förderung des Alltagsradverkehrs. Das Land hat in einer Studie sieben potenzielle Korridore für Radfahrende des Berufs- und Ausbildungsverkehrs ermittelt. Hierin sollen bedeutende Ziele wie die großen Arbeitsplatzschwerpunkte, Stadtzentren, Gewerbegebiete, Schulen, Hochschulen, Verwaltungsstandorte und Bahnhöfe für Radfahrende mit hohem Nutzerpotenzial erschlossen werden.
Die Pendlerradrouten sind ein Gemeinschaftsprojekt von Land und Kommunen. Sie führen zu großen Teilen entlang bestehender Wege, die durch viele Einzelmaßnahmen für Radpendler zur PRR verbunden und ausgebaut werden. Dazu gehören bspw. entsprechende Markierungen, Beschilderungen, Querungshilfen oder eine verbesserte Verkehrslenkung. Damit sollen auf vorhandenen Wegen und Straßen unkomplizierte und schnelle umsetzbare Lösungen möglich werden. Alle PRR erhalten eine einheitliche grüne Seitenlinienmarkierung und entsprechende Piktogramme plus Beschilderung.
Finanzierung Abschnitt Bingen-Mainz: Land rund 1,1 Millionen Euro; Stadt Bingen rund 570.000 Euro (davon 433.000 Euro Sonderprogram Stadt & Land des Bundes); Stadt Ingelheim rund 199.000 Euro; Landkreis Mainz-Bingen rund 83.000 Euro.