Entwicklung eines baummardersicheren Schutzzaunes

Im Planfeststellungsbeschluss für die B 50n wurde festgelegt, dass der zu errichtende Wildschutzzaun in Wildkatzenlebensräumen „wildkatzensicher“ auszuführen ist. Zusätzlich wurde beauflagt, dass der Zaun eine mardersichere Ausführung in Baummaderlebensräumen haben muss. Während für Wildkatzen anerkannte Lösungen zur Verfügung stehen, waren Lösungen für die äußerst gewandt kletternden Baummarder bis dahin nicht bekannt. Daher wurde ein Entwicklungsauftrag an die AG ÖKO-LOG Freilandforschung / GN Gruppe Naturschutz vergeben. Dabei wurden drei Ausgangstypen eines Zaunes in verschiedener Form variiert und hinsichtlich ihrer Eignung für Baummarder in Forschungsgehegen des Otterzentrums-Hankensbüttel getestet. Dies waren der Wildkatzenzaun mit Blech- und Drahtüberhang (Typ A60/A48), der Wildkatzenzaun aus Stabgittermatten (Typ A44) und ein Zaun mit Elektrolitzen (E-Litze). Außerdem wurde geprüft, durch wie kleine Löcher und Spalten sich Baummarder zwängen können und wie Anschlüsse, z. B. an Wände, gestaltet werden müssen. Auch die Sprungfähigkeit der Baummarder wurde getestet. Auch der praktische Einsatz und der Wartungsaufwand vorhandener Zäune wurde im Gelände untersucht. Danach wurden Empfehlungen für einen mardersicheren Zaun erarbeitet.

Schließlich wurden an der B 50n zwei verschiedene Zauntypen verwendet. Der bereits für die A 60 entwickelte Wildkatzenschutzzaun des LBM Rheinland-Pfalz, der aus einem nicht ummantelten Drahtgeflecht mit Kunststoffplatten als Untergrabungsschutz und Überkletterschutz aus Blech besteht. An einem Maschendrahtgeflecht können Marder problemlos auf- und abklettern. Allen Versuchstieren fiel es nach Beseitigung kleiner Festhaltemöglichkeiten jedoch schwer, den Überhang aus Blech zu überwinden.

Aufgrund der Beobachtungen zum Verhalten der Tiere ist der Zaun A 60 mit einer Bördelung des senkrechten Blechs nach unten besonders zu empfehlen. Nachteilig für den Zauntyp A 60 ist der relativ hohe Materialaufwand und das auffällige Erscheinungsbild.

Daher hat man sich für die B 50n dazu entschlossen, den Zauntyp A 60 in den Bereichen einzusetzen, in denen die Lebensraumeignung für Baummarder und Wildkatze und damit das Konfliktpotential sehr hoch ist. In den Randbereichen wird der Zauntyp A 48 mit einer Marderbürste eingesetzt, der hier speziell entwickelt wurde. Er hat den Vorteil, dass er weniger auffällig in der Landschaft ist, aber dennoch eine ausreichende Sicherheit für die Marder bietet