Die Straßenverwaltung ist inzwischen für mehr als 18.000 Kilometer Straße zuständig. Diese Zahl entspricht in etwa dem heutigen Niveau.
Innovativ I: Im Raum Koblenz-Köln geht die deutschlandweit erste Netzbeeinflussungsanlage mit additiver Wechselwegweisung in Betrieb. Sie ist ein Vorbild für viele weitere Anlagen und auch heutiger Standard. Eine Netzbeeinflussungsanlage hat zum Ziel, überlastete Autobahnstrecken zu entlasten. Dazu wird der Verkehr umgelenkt. Autofahrer werden dabei mithilfe von Schilderbrücken auf Verkehrsstörungen und Alternativstrecken aufmerksam gemacht.
Innovativ II: In Rheinland-Pfalz wird der Winterdienst „revolutioniert“ – der damalige Leiter der Autobahnmeisterei in Kaisersesch, Anton Bauer, erfindet das Feuchtsalz. Bei schnee- und eisbedeckter Fahrbahn sowie bei sehr niedrigen Temperaturen ist das Feuchtsalz bis heute bundesweit die erste Wahl im Winterdienst.
Mehr Geräte und Maschinen: Die Mechanisierung von Arbeitsvorgängen im Betriebsdienst hält weiter Einzug. Als Folge werden die Straßenmeistereibezirke vergrößert und die Anzahl der Straßenmeistereien verringert.
Mehr Umweltschutz: In den 70er Jahren werden insgesamt rund 12,5 Millionen Bäume und Sträucher gepflanzt (Kostenaufwand von rund 57,5 Millionen DM) – bemerkenswert: In der Regel werden mehr Bäume und Sträucher neu gepflanzt als für die Freilegung der Trasse gerodet werden. So wurden im Bereich der linksrheinischen Autobahn 1,2 Millionen Bäume und Sträucher beseitigt, allerdings 4,5 Millionen wieder neu gepflanzt. Die Straßenverwaltung leistet damit einen beachtenswerten Beitrag zum Umweltschutz. Neue Straßen werden zudem durch die Wahl einer ausgewogenen Linienführung sowie durch landschaftsgerechte Gestaltung in die Landschaft eingebettet. Unvermeidbare Eingriffe werden durch standortgerechte Begrünung und Bepflanzung ausgeglichen.
Mehr Verkehrssicherheit: Anfang der 70er-Jahre startete der damalige rheinland-pfälzische Verkehrsminister Heinrich Holkenbrink zusammen mit der Straßenverwaltung Rheinland-Pfalz eine „Initiative zur Beseitigung von Unfallschwerpunkten“. Zum ersten Mal wurde nun systematisch untersucht, warum zum Beispiel an bestimmten Kreuzungen oder Einmündungen mehr Unfälle passieren, als anderswo. Verkehrsingenieure der Landesbehörde wurden damit beauftragt, zusammen mit der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde die Unfallursachen zu erforschen – die Unfallkommissionen wurden ins Leben gerufen.
Weitere Entwicklungen:
- 1971: Einführung der gleitenden Arbeitszeit bei der Straßenverwaltung
- 1971/1972: Einführung einer Unfalltypensteckkarte
- 1971: Neue Straßenverkehrsordnung
- 1972: Fertigstellung der Moseltalbrücke Winningen
- 1976: Bundesnaturschutzgesetz: Planer von Verkehrsanlagen wurden verpflichtet, ihre Vorhaben im Einklang mit den natürlichen Lebensgrundlagen zu gestalten
- 1979: Landesgesetz über Naturschutz und Landespflege
- 15.02.79 - 23.02.79: Hilfseinsatz für Schneekatastrophe in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die Straßenbauverwaltung hat mit 22 Personen und 12 Winterdienstfahrzeugen (inkl. Schneefräsen) Unterstützung zur Bekämpfung der Schneemassen geleistet.