Derzeit wird für die Ortsumgehung Herxheim die Vorplanung erstellt. Nach Fertigstellung der Vorplanung erfolgt die Vorlage zur Genehmigung beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Liegt auch für diesen Planungsabschnitt die Genehmigung vor, kann mit der Vorbereitung des erforderlichen Planfeststellungsverfahrens begonnen werden. Eine verlässliche Aussage zum zeitlichen Ablauf kann derzeit nicht getätigt werden.
Die B 271 ist eine bedeutende überregionale Verbindung zwischen den Städten Neustadt, Bad Dürkheim, Grünstadt, Alzey und Bad Kreuznach. Über Anschlüsse an die A 65, die A 6 und die A 63 bestehen wichtige Anbindungen an das überregionale Verkehrsnetz. Durch die hohe Verkehrsbelastung der Bundesstraße in Verbindung mit den teils sehr engen Ortsdurchfahrten wurden bereits Ende der 1970er-Jahre aus den betroffenen Gemeinden die Rufe nach dem Bau von Ortsumgehungen immer lauter. Anfang der 1980er-Jahre begannen die ersten Planungen.
Im Jahr 1985 wurde ein Raumordnungsverfahren für die Verlegung der B 271 im Gesamtabschnitt von Neustadt bis nach Grünstadt eingeleitet und bereits 1986 für den südlichen Abschnitt von Neustadt bis Bad Dürkheim positiv abgeschlossen. Dieser Streckenabschnitt ist seit 1999 durchgehend fertiggestellt.
Im Nordabschnitt von Bad Dürkheim bis Grünstadt konnte keine konsensfähige Trasse festgelegt werden. Aus diesem Grund wurde für diesen Streckenabschnitt im Jahr 1993 ein neues Raumordnungsverfahren mit zusätzlichen erweiterten und vertieften Untersuchungen durchgeführt. 1994 erging der raumordnerische Entscheid mit der Festlegung einer "Westvariante". Im Jahre 2001 bestätigte das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Mainz, nochmals die 1994 festgelegte Westvariante. Dieser Bestätigung vorausgegangen waren langjährige intensive Diskussionen zwischen Straßenverwaltung, Gemeinden, Verbänden und Interessenvertretungen sowie die Anfertigung weiterer Gutachten.
Zwischen Bad Dürkheim und Grünstadt erfolgen Planung und Bau der Ortsumgehungen im Zuge der B 271 in drei Abschnitten, welche sich aufteilen in:
Ortsumgehung Kirchheim
Ortsumgehung Herxheim
Ortsumgehung Kallstadt - Ungstein
Während die Ortsumgehung Kirchheim bereits fertiggestellt und seit November 2018 unter Verkehr ist, wird derzeit für die Ortsumgehung Herxheim der Straßenentwurf bearbeitet. Nach Fertigstellung muss dieser dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt werden. Nach erfolgter Genehmigung des Entwurfs durch das BMDV könnte das öffentliche straßenrechtliche Genehmigungsverfahren - das sogenannte Planfeststellungsverfahren - eingeleitet werden.
Der Abschnitt der Ortsumgehung Kallstadt - Ungstein ist gegenüber der Umgehung Herxheim bereits einen Planungsschritt weiter. Der Straßenentwurf wurde Mitte des Jahres 2021 vom BMDV genehmigt. Vom 2. Januar bis zum 1. Februar 2023 erfolgte innerhalb des Planfeststellungsverfahrens die Offenlegung der Unterlagen.
Die Länge der Neubaustrecke der Ortsumgehung Herxheim beträgt ca. 3,1 km.
Die Strecke der Ortsumgehung beginnt an der heutigen B 271 im Bereich der vorhandenen Querung des Schlittgrabens, um dann westlich, mit ca. 200 m Abstand, um die Ortslage Herxheim herum zu führen. Sie quert die L 522 Richtung Weisenheim am Berg und schwenkt ca. 500 m nördlich des Ortsrandes von Herxheim im Bereich des Golfplatzes wieder auf die vorhandene B 271 bzw. bindet an das Ende der Ortsumgehung Kirchheim an.
Für die Ortsumgehung Herxheim ist mit Kosten in einer Größenordnung von circa 28 Mio. Euro zu rechnen.