B 410 - Ersatzneubau der Hochbrücke und angrenzender Knotenpunkte in Gerolstein
Visualisierung der Hochbrücke Gerolstein
Visualisierung der Hochbrücke Gerolstein

Gerolstein ist eine Stadt in der Vulkaneifel mit ca. 8.000 Einwohnern. Geprägt wird sie durch ihre besondere Lage im Flusstal der Kyll und umgeben von steil aufragenden Dolomit-Felsformationen. Die Stadt wird von der Bahnlinie sowie der Kyll durchkreuzt. Die einzige Verbindung der beiden Stadthälften stellt die Hochbrücke mit einer täglichen Verkehrsbelastung von ca. 15.000 Fahrzeugen im Zentrum der Stadt dar. Hiervon entfallen ca. 7 Prozent auf den Schwerverkehr – also 1.080 Schwerverkehrsfahrzeuge.

Die im Jahr 1952 gebaute Hochbrücke weist im Bereich des Teilbauwerkes über die Kyll keine Tragreserven auf. Durch den nach heutigen Regelwerken zu gering dimensionierten Brückenquerschnitt sowie der engen Radien in den Anschlüssen ist die Verkehrssicherheit sowie Verkehrsqualität erheblich beeinträchtigt.

Aus vorgenannten Gründen, sowie der verkehrlichen Defizite für Rad- und Fußverkehr, wird die Erneuerung des Bauwerkes erforderlich. Weiterhin werden zur Verknüpfung mit dem untergeordneten Straßennetz zwei die Brücke tangierende Kreisverkehrsanlagen gebaut.

Die Planung umfasst neben dem Bau der Fahrbahnen, Nebenanlagen und mehreren Ingenieurbauwerken, auch die erforderlichen Entwässerungseinrichtungen und die Herstellung von landschaftspflegerischen Maßnahmen.
 

Planungskonzept

Zur Verbesserung der Verkehrsqualität und Verkehrssicherheit werden die zur Hochbrücke angrenzenden Knotenpunkte zu Kreisverkehrsplätzen umgebaut. Dabei werden die beiden nördlichen Knotenpunkte zu einem Kreisverkehrsplatz in Form einer „liegenden 8“ umgebaut und zusammengefasst.

Zur Verbesserung der Radverkehrsführung und dem nahtlosen Anschluss an die bestehende Radinfrastruktur werden im gesamten Planungsraum Maßnahmen wie Radfahrstreifen und Radschutzstreifen vorgesehen. Hierfür wurde eigens ein entsprechendes Radverkehrskonzept erstellt. 

Durch die Drehung und Lageverschiebung der Hochbrücke gegenüber dem Bestand wird eine Optimierung der Anbindung an den nördlichen Kreisverkehrsplatz und des Immissionsschutzes an der vorhandenen Bebauung erreicht.
 

Konstruktion der Hochbrücke

Zur Überführung der B 410 über die Gleisanlagen der DB, die Bahnhofstraße sowie die „Kyll“ wird das bestehende Brückenbauwerk abgebrochen und neu errichtet.

Die neue Brücke ist als zweifeldriges Bauwerk mit einer Gesamtstützweite von ca. 107 m konzipiert. Dabei wurde die lichte Höhe über den Gleisen mit der DB in Bezug auf die anstehende Elektrifizierung abgestimmt. Über der DB-Strecke wird ein Berührungsschutz ausgeführt.

Der Überbau wird in Stahl-Beton-Verbundbauweise unter Zuhilfenahme von Fertigteilen ausgeführt. Hierdurch ist eine Beschleunigung der Bauzeit für den Überbau möglich. Die Gründung des Bauwerks erfolgt auf Bohrpfählen, wodurch ein sicherer Lastabtrag in tragfähige Bodenschichten – wie beispielsweise Fels – sichergestellt werden kann. Die Fahrbahnübergänge werden als lärmgeminderte Konstruktionen vorgesehen.

Die Hochbrücke und die anschließenden Stützwände wurden mit der BIM– Methode digital und dreidimensional modelliert. Sie ist eines vom mehreren Pilotprojekten in Rheinland-Pfalz zur breiten Implementierung vom BIM. Building Information Modeling, kurz BIM, ist ein zentrales Instrument zur Digitalisierung von Bau- und Planungsprozessen im Hoch- und Tiefbau.
 

Streckenverlauf

Die Hochbrücke in Gerolstein überführt die Bundesstraße 410 über die Gleisanlagen der DB-Strecke 2631 Hürth-Kalscheuren – Ehrang, die Bahnhofstraße sowie die Kyll.
 

Bauzeit

Der Baubeginn ist für Ende 2025 anvisiert. 

Ziel ist es, die Dauer der Vollsperrung auf maximal 1 Jahr zu begrenzen. Dafür ist neben einer dafür vorteilhaften Stahl-Verbund-Bauweise auch eine Fahrbahnrampe vorgesehen, die trotz laufender Baumaßnahmen eine Verkehrsführung über das Bestandsbauwerk sicherstellt. 

Umleitung

Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs während der Bauzeit sind mehrere Bauphasen geplant. 

Der Durchgangsverkehr der B 410 und L 29 sowie der Anliegerverkehr im Stadtgebiet wird für die Dauer der Vollsperrung der Hochbrücke für Pkw über nahräumige und für Lkw über großräumige Umleitungsstrecken umgeleitet.

Baukosten

Die Kosten für die Hochbrücke betragen ca. 13 Mio. Euro (Stand Januar 2025). Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich nach derzeitigem Stand auf ca. 21 Mio. Euro.

Visualierung

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